Operative Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn

Was kann man tun, wenn eine medikamentöse Therapie nicht anschlägt?

Der Beitrag „Operative Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn“ wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Franz Hartmann verfasst.

Wann bedarf es operativen Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn?

Spätestens wenn medikamentöse Therapien nicht bzw. nicht ausreichend erfolgreich oder mit vielen Nebenwirkungen verbunden sind oder wenn Komplikationen wie drohender Darmverschluss, Einengungen des Darmes, Abszesse oder Fisteln auftreten, muss ein Viszeralchirurg zu Rate gezogen werden, der in der operativen Therapie der CED erfahren ist.

Welche operativen Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn gibt es?

Besteht die Notwendigkeit eines operativen Eingriffs, werden beim Morbus Crohn primär darmerhaltende Operationen angestrebt. Eine Entfernung der entzündeten Darmsegmente ist nicht gleichbedeutend mit einer Heilung, da der Morbus Crohn sich an anderen Stellen des Magen- Darm-Traktes wieder manifestieren kann. Neben der Entfernung von Darmabschnitten könnten kurzstreckige Engstellungen (Strikturen oder Stenosen) auch durch eine sogenannte „Strikturoplastik“ beseitigt werden. Bei diesem Operationsverfahren wird die Darmstenose in Längsrichtung eröffnet und nachfolgend die Darmwand wieder quer vernäht. Damit wird die Darm-Enge erweitert und eine normale Stuhlpassage ist wieder möglich. Der Vorteil dieser Operationsmethode besteht darin, dass kein Darm verloren geht.

digo Operative Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn

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Auch beim Vorliegen von Fisteln kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Abszesse werden teilweise zunächst durch eine unter Ultraschall- oder Computertomografie-Kontrolle durch die Haut eingebrachte Drainage entlastet. Meist muss dann aber -nach Abklingen der Symptome- die Ursache (Fistel oder Engstellung im Darm) operativ behandelt werden. Nach erfolgreicher Operation ist häufig eine sogenannte postoperative Rezidivprophylaxe mit Azathioprin bzw. auch Anti-TNF Medikamenten notwendig, um ein frühes erneutes Auftreten des Morbus Crohn zu verhindern.

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