Diagnostik des Reizdarmsyndroms

Diagnostik und ärztliche Basisuntersuchungen

Der Beitrag „Diagnostik eines Reizdarmsyndroms“ wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Thomas Frieling verfasst.

Wie schwierig ist die Diagnostik des Reizdarmsyndroms?

Bislang ist die Diagnose des Reizdarmsyndroms noch nicht anhand einer bestimmten einzelnen Untersuchung möglich, vielmehr bedarf es einer sorgfältigen Befragung durch den Arzt sowie Untersuchungen zum Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichem Beschwerdeaufkommen (z.B. Divertikelkrankheit, CED, …). Aus diesem Grund handelt es sich bei der Diagnose des Reizdarmsyndroms um eine Ausschlussdiagnose. Bestehen die für das Syndrom typische Beschwerden seit vielen Jahren, ist oftmals auch eine Diagnosestellung allein auf Basis der typischen Symptome und einer einfachen klinischen Untersuchung sowie Befunderhebung möglich. Darüber hinaus durchgeführte Untersuchungen dienen dann lediglich der Beseitigung der „Restunsicherheit“ hinsichtlich der vermuteten Diagnose.

Weder die Symptomatik noch der Verlauf sind hinsichtlich der individuellen Krankheitsverläufe gleich typisch. Daraus resultiert, dass sich der Umfang an für die Diagnose notwendigen Untersuchungen bei verschiedenen Patienten unterscheiden kann.

Anhand welche Aspekte erkennt man ein Reizdarmsyndrom, weshalb eine Diagnostik durchgeführt werden sollte?

Die Krankheit des Reizdarmsyndroms liegt vor, wenn alle 3 der folgenden Aspekte erfüllt sind:

  1. Es bestehen chronische, d.h. länger als 3 Monate anhaltende, Beschwerden (z.B. Bauchschmerzen, Blähungen), die von Patient und Arzt auf den Darm lokalisiert werden und zumeist mit Stuhlgangveränderungen einhergehen.
  2. Der Patient sorgt sich und sucht aufgrund der Beschwerden Hilfe, welche zumeist so stark sind, dass dessen Lebensqualität dadurch relevant beeinträchtigt wird.
  3. Es liegen keine für andere Krankheitsbilder charakteristische Veränderungen vor, die die Ursache der Symptome darstellen könnten.

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Wie erfolgt die Diagnostik des Reizdarmsyndroms?

Die ärztlichen Untersuchungen umfassen zumeist die folgenden Basisuntersuchungen:

  • Körperliche Untersuchung
  • Laboruntersuchungen (wie Blutbild, Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Ultraschalluntersuchung
  • Dickdarm- und/oder Magenspiegelung
digo health Diagnostik des Reizdarmsyndroms

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Bei durchfälligen Stühlen (möglichst frühzeitig intensive Untersuchung ratsam):

  • Stuhluntersuchung auf Krankheitserreger
  • Spiegelung des Dickdarms mit einem flexiblen Endoskop mit Entnahme von Schleimhautproben zur feingeweblichen Untersuchung beim Pathologen
  • Feststellung oder Ausschluss von Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch z.B. Atemtests
  • Spiegelung des oberen Verdauungstrakts mit Entnahme von Schleimhautproben aus dem Zwölffingerdarm zum Ausschluss einer Weizenallergie

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