Helicobacter-pylori-Infektion: Krankheitsbild und Diagnostik

Welche Krankheiten mit einer Helicobacter-pylori-Infektion einhergehen können und wie die Infektion diagnostiziert werden kann

Der Beitrag „Helicobacter-pylori-Infektion: Krankheitsbild und Diagnostik“ wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Thomas Frieling verfasst.

Was ist eine Helicobacter-pylori-Infektion?

Helicobacter pylori stellt ein Bakterium dar, welches die Magenschleimhaut besiedelt und zur Ausbildung einer chronischen Gastritis führt. Die häufigsten mit der Helicobacter-pylori-Infektion assoziierten Erkrankungen sind:

  • Magen- und Duodenalulzera: Magen- und Darm-Geschwür
  • Magenkarzinom: Tumor, der von der Magenschleimhaut ausgeht
  • Gastrales MALT-Lymphom (Mucosa Associated Lymphoid Tissue): Krebs von Immunzellen (Lymphozyten) im Magen
  • Dyspeptische Beschwerden

digo Helicobacter-pylori-Infektion

Welche sonstigen Erkrankungen können aus der Infektion resultieren?

  • Idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP): Erkrankung, bei der die Blutplättchen (Thrombozyten) deutlich erniedrigt sind
  • Morbus Ménétrier: Erkrankung des Magens, bei der es zu einer erheblichen Vergrößerung der Schleimhautfalten und Verbreiterung des schleimbildenden Gewebes kommt (Riesenfaltengastritis)
  • Lymphozytäre Gastritis: die Lymphozyten betreffende Gastritis
  • Ungeklärte Eisenmangelanämien: Verminderung der roten Blutzellen durch Eisenmangel im Körper

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Wie wird die eine Helicobacter-pylori-Infektion diagnostiziert?

Zwecks der Diagnostik sind sowohl invasive als auch nichtinvasive Methoden mit vergleichbarer Sensitivität und Spezifität möglich. Die invasiven Nachweisverfahren setzen die Durchführung einer Endoskopie voraus. Atem- und Stuhltests sind derzeit in Deutschland nicht für die Diagnostik üblich, sondern lediglich zur Erfolgskontrolle der Behandlungen zugelassen. Ausgenommen des Falls eines Ulcus duodendi werden zur sicheren Diagnose einer Helicobacter-pylori-Infektion zwei positive Testergebnisse gefordert. Liegt jedoch ein Nachweis des Bakteriums in Kombination mit einer chronisch aktiven Gastritis vor, so wird dies zumeist als ausreichendes Indiz betrachtet.

Wodurch können Testergebnisse verfälscht werden?

Verschiedene Faktoren können zur Verfälschung von Testergebnissen führen. Beispielsweise kann eine bakterielle Überwucherung des Magens zu fehlerhaft positiven Befunden bei Urease-Tests führen. Fälschlicherweise negative Testergebnisse können durch eine Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) und Antibiotika, bei einer oberen gastrointestinalen Blutung sowie nach einer Magenoperation verursacht werden.

 

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