Diagnostik von GERD

Wann die Diagnose von GERD wichtig ist und wie sie erfolgt

Der Beitrag „Diagnostik von GERD“ wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Joachim Labenz verfasst.

Welche Methoden existieren zur Diagnostik von GERD?

Bei den meisten Betroffenen, vor allem bei denen, die nur ein gering ausgeprägtes Sodbrennen verspüren, ist unter Abwägung von Nutzen und Risiken keine spezielle Diagnostik erforderlich. Es existiert für die Diagnose einer Reflux-Erkrankung der Speiseröhre keine Methode, die in der Lage ist, in jedem Fall diese Krankheit nachzuweisen bzw. auszuschließen. Das bedeutet, dass individuell entschieden werden muss, welche Schritte eingeleitet werden, um eine Diagnose zu sichern. Aus diesem Grund kommt den Symptomen eine wichtige Rolle zu, wenn der Verdacht auf eine Reflux-Erkrankung besteht. Der behandelnde Arzt wird die Symptome genau erfragen oder speziell entwickelte Fragebögen einsetzen.

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Wie sieht das Vorgehen im Anschluss an die Diagnose aus?

Bei typischer Symptomatik und Fehlen von Alarmsymptomen (wie z. B. ausgeprägtem Gewichtsverlust oder Schluckstörungen) und Risikoindikatoren kann zunächst mit einem sogenannten Protonenpumpeninhibitor (PPI) behandelt werden. Ein Ansprechen belegt zwar nicht zwingend, dass es sich tatsächlich um eine Refluxkrankheit handelt, ist aber eine pragmatische Lösung, um die Symptome zu kontrollieren.

digo Diagnostik von GERD

Bei unzureichendem Ansprechen auf diese Therapie oder auch bei primär schon vorhandenen Alarmsymptomen bzw. Risikoindikatoren (Schluckstörung, Gewichtsverlust, Blutungshinweise, Krebserkrankungen von Speiseröhre und Magen in der Familie) und Patientenwunsch sollte eine Spiegelung (ÖGD) durchgeführt werden. Kann hierdurch die Diagnose nicht gesichert werden und findet sich auch keine anderweitige Erklärung, wird bei unzureichendem Effekt eines PPI eine direkte Messung des aus dem Magen in die Speiseröhre zurückgeflossenen Mageninhalts empfohlen.

Was tun, wenn die GERD-Symptome weiterhin bestehen?

Bestehen darüber hinaus aufgrund der Symptome, dem fehlenden bzw. unzureichenden Ansprechen auf eine Therapie und des endoskopischen Befundes Zweifel an der Diagnose einer Refluxkrankheit, wird ebenfalls eine direkte Reflux-Messung empfohlen. Das beste Verfahren ist die Impedanz-pH-Metrie, bei der über eine Sonde in der Speiseröhre über 24 Stunden alle (saure und nicht-saure) Reflux-Ereignisse erfasst und mit den Symptomen korreliert werden können. Steht diese Methode nicht zur Verfügung, kann ersatzweise eine pH-Metrie der Speiseröhre erfolgen, mit der Anzahl und Dauer von Reflux-Ereignissen mit einem pH < 4 erfasst werden können (saurer Reflux).

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