Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchungen

Erläuterungen zur Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchung: Sonographie, Endosonographie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Kapselendoskopie, Ballonenteroskopie

Der Beitrag „Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchungen“ wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Franz Hartmann verfasst.

Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchung: Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Bauches 

Bei der Ultraschalluntersuchung handelt es sich um eine sogenannte Schnittbilduntersuchung, bei der mithilfe von Schallwellen Strukturen und Organe im Körper dargestellt werden können. Der Körper wird dabei keiner ionisierenden Strahlung (z. B. Röntgenstrahlung) ausgesetzt. Nach Auftragen eines flüssigkeitsreichen Gels führt der Untersucher den glatten Schallkopf mit sanftem Druck über die Bauchdecken. Die Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei, belästigt den Untersuchten kaum und kann prinzipiell jederzeit durchgeführt werden. Sie ist ein bewährtes dynamisches Diagnoseverfahren, das breit verfügbar präzise und hochauflösende Bilder aus dem Körperinneren liefert. Mit der Sonographie können nicht nur Leber, Milz, Nieren und Pankreas, sondern (mit Einschränkungen) auch die Darmwand, hier insbesondere Wandverdickungen, Darmverschluss, Abszesse und Fisteln, dargestellt werden.

Endosonographie

Bei der Endosonographie ist der Schallkopf in das Ende eines Endoskops integriert. Hier können die Darmwand und die benachbarten Strukturen von der Innenseite des Magen-Darm-Traktes aus untersucht werden.

Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchung: Computertomographie (CT) 

Bei der Computertomographie handelt es sich um eine bildgebende, computergestützte Röntgenuntersuchung, bei der der Körper Schicht für Schicht durchleuchtet wird. So lassen sich bereits Details von wenigen Millimetern Größe erkennen. Da sich die einzelnen Organe nicht überlagern, sind diese Bilder viel präziser als normale Röntgenaufnahmen. Die Computertomographie eignet sich besonders zum Aufsuchen von Fisteln und Abszessen und steht, zumindest in Deutschland, in der Regel zeitnah, also auch in Notfällen, zur Verfügung. Ein Nachteil der Computertomographie ist die Strahlenbelastung, der der Patient bei dieser Untersuchung ausgesetzt ist.

Magnetresonanztomographie (MRT, MR, MRI)

Bei der Magnetresonanztomographie (auch Kernspintomographie genannt) wird der Körper ebenfalls schichtweise dargestellt – allerdings nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit starken Magnetfeldern, mit denen bestimmte Atomkerne (Wasserstoff/Protonen) im Körper angeregt werden. Auch hier sind hochaufgelöste Schichtbilder möglich. Flüssigkeiten erscheinen hell, Fett und Muskulatur dunkel. Erkranktes Gewebe enthält in der Regel mehr Wasser als gesundes, so dass eine Unterscheidung möglich ist. Eine MRT Untersuchung ist nicht zu jederzeit und überall verfügbar. Vor einer Magnetresonanztomographie müssen alle metallhaltigen Gegenstände abgelegt werden. Menschen, die einen Herzschrittmacher oder andere Metallgegenstände im Körper tragen (wie etwa Platten, Schrauben oder Nägel), müssen den Arzt unbedingt vorher darüber informieren.

Bei einer MRT-Sellink handelt es sich um eine MRT-Untersuchung des Dünndarms. Sie eignet sich, um die Ausdehnung einer Entzündung insbesondere bei Morbus Crohn mit Dünndarmbefall abzubilden.

Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchung

digo Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchung

Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchung: Kapselendoskopie

Die Kapselendoskopie stellt ein bildgebendes Verfahren dar, bei dem eine kleine Kamerakapsel geschluckt wird. Dies ermöglicht insbesondere die Darstellung der Dünndarm-Schleimhaut. Sie nimmt Bilder aus dem gesamten Inneren des Dünndarms auf, welche dann elektronisch auf ein vom Patienten tragbares Aufnahmegerät gesendet werden. Die Kapsel wird auf natürlichem Weg wieder aus dem Körper ausgeschieden. Diese Untersuchung darf nur nach vorherigem Ausschluss von Engstellen (Stenosen), die die Passage der Kapsel behindern könnten, durchgeführt werden. Nachteile des Verfahrens sind die fehlende Möglichkeit einer Gewebeentnahme sowie die ungenaue Lokalisation von entdeckten Läsionen (Schädigung/Verletzung wie z.B. Entzündung/Geschwür).

Bildgebungs- und Schnittbilduntersuchung: Ballonenteroskopie (Doppel-Ballon, Single-Ballon)

Die Ballonenteroskopie dient im Wesentlichen der Suche nach Entzündungen und Blutungsquellen im Bereich des Dünndarms. Mit dieser Methode kann prinzipiell der gesamte Dünndarm (Duodenum, Jejunum und Ileum) über eine Gesamtlänge von 5-6 m dargestellt werden. Hierzu ist meist eine Kombination aus peroraler (durch den Mund) und peranaler (durch den After) Enteroskopie erforderlich. Die Vorbereitungen entsprechen – je nach gewähltem Zugangsweg durch den Mund oder den After – denen von Gastroskopie oder Koloskopie. Der Vorteil der Ballonenteroskopie gegenüber der Kapselendoskopie ist eine genaue Lokalisation, die Entnahme von Gewebeproben und die Möglichkeit einer endoskopischen Therapie z.B. bei Blutungen.

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