Behandlung des Reizdarmsyndroms

Behandlungsmethoden und häufig angewandte Medikationsmöglichkeiten

Der Beitrag „Behandlung des Reizdarmsyndroms“ wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Thomas Frieling verfasst.

Behandlung des Reizdarmsyndroms: Auslöser der Beschwerden

Begeben sich Betroffene in ärztliche Behandlung, so erfolgt meistens zunächst eine Beratung hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten. Wird im Gespräch mit dem Arzt ein Zusammenhang mit belastenden Lebensereignissen ersichtlich, können psychosomatische Behandlungsmöglichkeiten wie z.B. Entspannungstechniken oder ein „Anti-Stress-Training“ angeraten werden. Wissenschaftliche Studien weisen besondere Erfolge von psychotherapeutischen Behandlungen nach, wenn psychosoziale Belastungen als Auslöser der Entstehung von Beschwerden identifiziert werden. Dann sollte diese Behandlung gut auf die gastroenterologische Behandlungsführung abgestimmt werden.

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Behandlung des Reizdarmsyndroms mit Medikamenten

Die Notwendigkeit einer medikamentösen Behandlung besteht nur dann, wenn durch die Allgemeinmaßnahmen keine Besserung des Krankheitsverlaufs bemerkbar wird. Bislang verspricht kein Medikament eine ganzheitliche Heilung des Reizdarmsyndroms. Die Entwicklung verschiedener Medikamente ist jedoch im Gange, im Ausland gibt es sogar bereits zugelassene Pharmazeutika.

Es existiert hingegen bereits eine Vielzahl an Medikamenten, die bei Patienten mit Reizdarmsyndrom angewandt zu Verbesserung der Beschwerden führen. Jedoch sind diese Verbesserungen häufig eher kurzfristiger Natur und zielen explizit auf ein spezifisches Symptom ab.

Behandlung des Reizdarmsyndroms: Häufig angewandte Arzneimittel mit jeweiligem Anwendungsgebiet:

Anwendungsgebiet

Arzneimittel/ Wirkstoff

Krämpfe, Schmerzzustände, Spasmen

Anticholinergika, Muskelrelaxanz Mebeverin und Pfefferminzöl

Durchfall

Antidiarrhoika wie z.B. Loperamid

Verstopfung

Lösliche Ballaststoffe

Blähungen (Distension)

Entschäumer wie Simeticon

 

Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln

Auch pflanzliche Arzneimittel können eingesetzt werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass deren Wirksamkeit in klinischen Studien dokumentiert ist. Manchen Betroffenen widerfährt eine Besserung des Krankheitsverlaufs bei vorsichtiger Steigerung der Ballaststoffzufuhr z.B. durch Zusichnehmen von Flohsamenschalenpräparaten. In diesem Fall ist ratsam, mit einer geringen Dosierung anzufangen und diese langsam zu steigern.

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